Edition Bauwirtschaft

von Prof. Dr. Bernd Witthaus

Während man im Hochbau mit wachsender Bauzeit immer mehr von einem Bauwerk zu sehen bekommt, verschwindet im Tiefbau - und dort eben auch im Straßenbau - mit fortschreitender Bauzeit immer mehr unter der Erde. Man bringt den Asphalt, Gussasphalt oder Beton nicht einfach auf den Boden auf, sondern verwendet, je nach Verkehrslasten, meist mehrere Tragschichten als Unterbau für zwei Deckschichten, die aus einer Verdichtungs- und einer Asphalt-, Gussasphalt- oder Betonschicht bestehen, welche die Fahrbahndecke ausmachen. Über die Struktur bzw. den Aufbau einer Straße (siehe Materialien im Straßenbau).

Geht man an dieser Stelle einmal davon aus, dass der Boden (das Planum) für den Straßenbau durch den vorangegangenen Erdbau bereits vorbereitet ist, so werden für den Einbau der Trag- und Deckschichten verschiedene Baumaschinen und Geräte gebraucht. Die unterste Tragschicht besteht aus einer ungebundenen Mischung aus Schotter, Split und Brechsand. Über einen Radlader wird dieses Material auf das Planum verteilt und mit einer Walze oder einem Walzenzug verdichtet. Darauf wird eine feinkörnigere Tragschicht gesetzt, welche häufig durch bituminöses Material gebunden ist. Diese Schicht wird mit einem Fertiger über die unterste Tragschicht gezogen. Schließlich wird mit einem Asphaltfertiger die Deckschicht aufgetragen, die als fertiges Mischgut von großen LKWs auf die Baustelle gefahren und dort in den Kübel des Fertigers geschüttet wird, der diese Oberschicht gleichmäßig und maßhaltig aufbringt.

Beim Betonstraßenbau verläuft der Aufbau gleichermaßen, nur dass statt der Asphaltdecke eine Betondecke von einem Betonfertiger aufgebracht wird, der von speziellen Fertigbetonfahrzeugen angeliefert und in den Betonfertiger gefüllt wird (Offset-Verfahren). Beim Inset-Verfahren wird der Beton von Betonmischern vor dem Betonfertiger abgeladen und mit der Verteilerschnecke und dem Schwert des Fertigers verteilt sowie über Rüttelungen innerhalb der Gleitschalung verdichtet wird, weil damit die Luft aus dem flüssigen Beton entfernt wird.

Das alles ist jedoch nur der "reine Straßenbau" mit sienen verschiedenen Schichten. Ganz wichtig ist aber die Entwässerung, damit keine Feuchtigkeit oder gar Wasser in die Schichten eindringt. So muss das Wasser seitlich abgeführt werden, möglichst in einen Vorfluterbereich. Viele Baustellen weisen bei der Vorbeifahrt mit ihren gelagerten Beton- oder Kunststoffrohren sowie Betonschachtteilen darauf hin.

Schließlich gehören auch die Fahrbahnmarkierung, die Installation der Verkehrs- und Hinweisschilder sowie die Sicherheitsbegrenzungen wie die Betongleiter oder Leitplanken auf dem Mittelstreifen der Autostraßen und -bahnen zum Straßenbau.

Eine besondere Betrachtung verdient der Betonstraßenbau auf Autobahnen insofern, als er in erheblichem Maße klimatischen Schwankungen ausgesetzt sein kann. Damit der Beton sich ausdehnen kann (damit er nicht bröckelt oder bricht) werden in bestimmten Abständen Querfugen geschnitten und mit einer elastischen Fugenmaße (meist bituminös) vergossen. Dieses Gewerk des Fugenschneidens und -vergießens wird in der Regel ebenso von einem Nachunternehmer geleistet wie das Austellen der Schilder bzw. Schilderbrücken.

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